Wissensströme

Selbst der Workflow der einfachsten Übersetzungsprozesse bezieht eine große Zahl an Beteiligten mit verschiedenen Funktionen ein. Er betrifft zahlreiche Informationen, die oft für die gesamte Arbeit wichtig sind, sich aber auch überlagern können, und vor allem die Bearbeitung von Daten verschiedener Art (zu übersetzende Texte, Translation Memories, Glossare, Referenzmaterial, Rückfragen usw).

Betrachten wir zum Beispiel den Informationsaustausch, d.h. die Wissensströme, die entscheidend sind, um die anfänglichen Kenntnisse (Dokumente und Anweisungen) über den gesamten Bearbeitungsprozess bis zur Lieferung weiterzugeben und sie schließlich aufzubewahren:

  • Beteiligte auf verschiedenen Ebenen, die über verschiedene Kompetenzen verfügen, aber die Aufgabe haben, das Wissen in einem einzigen Prozess zu bearbeiten 
  • Prozessbearbeitung, die sich auf die Wissensbearbeitung auswirkt
  • Verschiedene Instrumente für die Wissensvermittlung und -bearbeitung, die miteinander verknüpft werden und das richtige Wissen in die aktuellste Version bringen müssen
  • Phasen, in denen einige Beteiligte Wissen an andere, aber nicht an alle Beteiligte weitergeben müssen (z.B. verschiedene Kompetenzzentren an Übersetzungslieferanten; verschiedene Übersetzer an Revisoren; Projektmanager an verschiedene Dienstleistungslieferanten)
  • Wissensbearbeitung, die archiviert werden muss, damit sie im folgenden Bearbeitungszyklus verwendet werden kann

Kommunikationsströme

Bedenkt man dabei die Kommunikationsströme zwischen allen Beteiligten und, dass diese sich in fast allen Prozessphasen konstant verflechten, nimmt die Komplexität zu.

Merkmale der Kommunikationsströme sind:

  • Die Vielfalt der beteiligten Ebenen
  • Die Gleichzeitigkeit verschiedener Informationsströme, die dieselbe Arbeit betreffen und daher von verschiedenen Prozessbeteiligten koordiniert werden müssen

Knowledge Flow

Wenn man also, statt sich auf die Strukturierung des Workflows zu konzentrieren – der übrigens auch je nach Projekt und Besonderheit des Falles verschieden ist –, den Kommunikationsprozess exakt strukturiert, ausgehend von den jeweils beteiligten Teams, lässt sich der Prozess stark vereinfachen. Dadurch wird auch die Dispersion von Wissen und Informationen völlig verhindert. Außerdem steht am Ende des Prozesses allen Beteiligten das Wissen auf dem aktuellsten Stand zur Verfügung, wie das folgende Schema verdeutlicht.